Prinzip
Zur Beurteilung der intestinalen Kohlenhydratresorption wird D-Xylose, eine im Körper nicht vorkommende Pentose, oral verabreicht und die Xyloseausscheidung im Harn über 5 Stunden oder alternativ die Xylosekonzentration im Blut bestimmt.
Vorbereitung
Die Untersuchung erfolgt am nüchternen, ruhenden Patienten. Vor Testbeginn muß die Blase entleert werden.
Durchführung
A) D-Xylosebestimmung im Urin
1. Orale Gabe von 25 g D-Xylose (Kinder: 15 g/m2 Körperoberfläche), die in der Hälfte der erforderlichen Menge Leitungswasser (bei Erwachsenen 500 ml) gelöst sind.
2. Innerhalb der ersten beiden Stunden die andere Hälfte Leitungswasser zu trinken geben. Gesamte Flüssigkeitsmenge: 1 Liter; 600 ml/m2 bei Kindern.
3. Nach der Xylosegabe 5 Stunden lang den Urin gewissenhaft sammeln, Volumen messen und im Kühlschrank aufbewahren.
B) D-Xylosebestimmung im Blut
1. Mit Fluorid-Monovette Basale Blutprobe entnehmen und beschriften.
2. D-Xylose und Wasser verabreichen (s. o.)
3. Nach 1 Stunde bei Kindern bzw. nach 2 Stunden bei Erwachsenen zweite Blutprobe mit Fluorid-Monovette entnehmen und beschriften.
Bewertung
A) Urintest
Eine Xyloseausscheidung unter 4 g/5 Stunden zeigt eine Resorptionsstörung an (Drube, 1965)
Normalwerte
Patient | Autor | Xylose-Ausscheidung [g] | Xylose-Ausscheidung [%] |
---|---|---|---|
Erwachsene | Lick et al. | 7,3 ± 2,6 | 29,2 |
Drube 1963 | 4,9 - 12,1 | ||
Richterich | 6,0 - 11,0 | 22 - 33 | |
Kinder | Oestreicher et al. | 15 - 40 |
B) Bluttest
Unauffällig, wenn 1-2 Stunden nach Belastung mehr als 200 (nach einigen Autoren 300) mg D-Xylose/l Serum nachweisbar sind. Befunde unter 200 mg/l weisen auf eine unzureichende intestinale Resorption der Xylose hin.
letzte Änderung: 03.12.2014